Internet-Detektive im Wiki

Viele von euch kennen die Aufgabe „Müll-Detektive“ (Aus dem Buch „Handeln und Sprechen im Deutschunterricht“ von Rainer E. Wicke) In diesem Spiel geht es darum, dass die Lerner aus dem Inhalt dreier Mülltonnen bestimmte Eigenschaften und Vorlieben von jeweils drei Familien herausfinden sollen. Ich nutze die Aufgabe sehr gern, weil neben der Erweiterung des Wortschatzes, viele landeskundliche Informationen zu gewinnen sind. In Gruppenarbeit müssen die Schüler mit ihrem vorhandenen Wissen aushandeln, ob zum Beispiel die Familie Kinder hat, welchen Hobbys sie nachgehen oder wohin sie in den Urlaub fahren. Gute Schüler finden auch zusätzliche Informationen, die so nicht gefordert sind, wie politische Einstellungen oder erfinden ganze Liebesgeschichten. So nutze ich die Aufgabe auch dazu, um kleine Geschichten schreiben zu lassen oder dieselbe Aufgabe, aber mit umgekehrten Vorzeichen, neu erstellen zu lassen: Drei ungarische Mülltonnen – sagen etwas über drei ungarische Familien.

Das letzte Mal hatte ich eine andere Idee. Ich fragte die Schüler, welche Dinge ebenso etwas über eine Familie oder eine Person aussagen würden. Spontan wurden genannt: Damenhandtasche, Schreibtisch, Bücherregal und besuchte Internetseiten.

Die Schüler entwarfen Fragen, die die Personen charakterisieren sollten, und erstellten eine Liste mit den typischen Dingen. Zwei Aufgaben waren so gut, dass wir diese im Wiki einstellen konnten, um diese in einer Unterrichtsstunde zu lösen:

Hausaufgaben – Was erfahre ich über die Familie oder Person?

Besonders gefreut habe ich mich über die Aufgabe Besuchte Internetseiten. Hier hat ein Schüler die gesamte Aufgabe selbstständig entwickelt. Er gibt 7 von einer fiktiven Person besuchte Internetseiten vor und stellt dazu Fragen in Form eines online Kreuzworträtsels. Auch die Schüler waren von dieser Idee begeistert. Ich hoffe, dass noch weitere Aufgaben im Wiki folgen werden.

Autor: Ralf

Mein Name ist Ralf Klötzke. Zurzeit arbeite ich als Lehrer an einer ISS in Berlin und bin abgeordnete Lehrkraft am Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM). Nebenbei bin ich auch als selbstständiger Fortbildner tätig.

5 Kommentare zu „Internet-Detektive im Wiki“

  1. Ja das ist in der Schule natürlich anders. Die Ideen und Konzepte für die Aufgaben haben die Schüler noch in der Stunde gesammelt und als Hausaufgabe fertig gestellt. In der darauf folgenden Stunde konnten wir, im zum Glück freien Computerraum, die Aufgaben lösen. Dabei bemerke ich immer wieder, dass es den Schülern besonderen Spaß macht, Aufgaben von anderen Schülern zu bearbeiten. Dabei gehen sie auch sehr kritisch vor. Sie erkennen Fehler und äußern ihre Meinung zum Inhalt und Konzeption der Aufgabe.

  2. Wenn die Schüler selber auf so was kommen, finde ich es natürlich viel besser. Bei mir ist das Problem, dass ich die Lernenden meistens nur kurze Zeit habe und meistens habe ich leider nur Zeit für 1 (teil-)autonomes Projekt.

    1. Danke Cornelia, das werde ich meinen Schülern zeigen. Interessant ist, dass die Schüler selbst auf diese Idee gekommen sind, eine solche Aufgabe zu erstellen. Deine Arbeitsblätter sind natürlich perfekt.

      Gruß
      Ralf

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