Zukunftsprognosen: Ende des Kapitalismus?

Im DaF-Unterricht kommt man nicht am Thema „Zukunft“ vorbei und dies nicht nur wegen seiner grammatischen Relevanz. Es bietet auch einen stimulierenden Gesprächsanlass für kontroverse Diskussionen. Im C1- Bereich ist es dann auch möglich, die Problematik tiefgehender  zu reflektieren. Prognosen in der technischen Entwicklung können besser beschrieben und verstanden werden. So habe ich zum Beispiel zum Thema „Zukunftsprognose“ folgenden Notizzettel erstellt, der im Unterricht noch erweitert werden kann (soll).

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Neben der zu erwartenden technischen Entwicklung ist der Blick auf unsere gesellschaftliche Zukunft besonders interessant. Sehr gut dazu passt folgende Prognose des bekannten Soziologen Immanuel Wallerstein, der schon im Kalten Krieg das Ende des Sowjetblocks prophezeite. Er sagt nun folgendes voraus:

„In 30 Jahren wird es keinen Kapitalismus mehr geben“

„Wir können sicher sein, das wir in 30 Jahren nicht mehr in einem kapitalistischen Weltsystem leben.“ Auf die Frage, welches System den Kapitalismus ablösen wird, hat er keine Antwort. „Es kann ein besseres oder schlechteres System sein, alle Möglichkeiten sind offen.“

Trotz der Schäden an der Umwelt und an den Gesellschaften, habe er der größtmöglichen Zahl von Menschen ermöglicht, ein rationales und intelligentes Leben zu führen. Allerdings führe die Krise des Kapitalismus nun in eine „Phase des politischen Chaos“, sagt er voraus. Die dominierenden politischen Akteure, vor allem die westlichen Unternehmen und Staaten, versuchten nun alles, um wieder ein Gleichgewicht zu schaffen. Dass werde ihnen höchstwahrscheinlich nicht gelingen, ist Wallerstein überzeugt. Die Intelligentesten hätten schon verstanden, dass etwas vollständig Neues organisiert werden muss.

Zitat aus: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29687/1.html

Ich bin davon überzeugt, dass dieses Thema auch sehr gut mit DaF-Schülern diskutiert werden kann. Es eignet sich ausgezeichnet für die Vorbereitung auf die DSD-C1 Prüfung. Die Auseinandersetzung kann in Form einer Projektarbeit erfolgen, in der die Schüler mögliche Zukunftsszenarien erarbeiten. Ich werde es sicherlich ausprobieren.

Autor: Ralf

Mein Name ist Ralf Klötzke. Zurzeit arbeite ich als Lehrer an einer ISS in Berlin und bin abgeordnete Lehrkraft am Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM). Nebenbei bin ich auch als selbstständiger Fortbildner tätig.

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