Fußball als Geburtshelfer der Bundesrepublik

Bin gerade bei der Unterrichtsvorbereitung für das Fach Civilizáció (Landeskunde). Aus aktuellem Anlass möchte ich in diesem Jahr mit dem Thema 60 Jahre Bundesrepublik beginnen. Dabei nutze ich die schon früher im Blog besprochene Seite der dpa: „60 deutsche Jahre – Geschichte(n) in den deutschen Medien“. Hier findet man eine Reihe guter Texte geordnet nach den 6 Jahrzehnten. Folgenden Text habe ich für den Unterricht gewählt, weil er nicht nur die interessante These äußert, dass der 4. Juli 1954 die eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland war, sondern es hier auch einen Bezug zu Ungarn gibt.

Ja, wir wissen es. Rahns Treffer war die 3:2-Führung in der 84. Minute des WM-Finales am 4. Juli 1954 im Berner Wankdorf-Stadion gegen die damals als unschlagbar geltenden Ungarn. 360 Sekunden später waren „wir“ zum ersten Mal Fußball-Weltmeister. Neun Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation stellte dieser Triumph den Urknall der deutschen Sportgeschichte dar, dessen Eruptionswellen weit über die seligen Seelen der Fans hinausreichten. Die von den Siegermächten kontrollierte Wiederbelebung eines demokratischen Staatsgebildes lag damals schon fünf Jahre zurück, doch heute herrscht unter Historikern und Zeitzeugen weitgehend Konsens, dass der 4. Juli 1954 die eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland war, mit Bundestrainer Sepp Herberger als dem „heimlichen“ Zweit-Kanzler neben Konrad Adenauer.

aus Kieler Nachrichten

Hier die entscheidenden Minuten der historischen Radiosendung:

Autor: Ralf

Mein Name ist Ralf Klötzke. Zurzeit arbeite ich als Lehrer an einer ISS in Berlin und bin abgeordnete Lehrkraft am Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM). Nebenbei bin ich auch als selbstständiger Fortbildner tätig.

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