Moodle-Diskussion auf „Der Lehrerfreund“

Im Post Über die Zukunft heutiger Lernplattformen hatte ich ich mich mit der Frage beschäftigt, wie sinnvoll der Einsatz von Moodle im schulischen DaF-Unterricht ist. Was ich damals (leider) noch nicht kannte, war die laufende Diskussion auf „Der Lehrerfreund“. Dort geht es um den Einsatz von Moodle an deutschen Schulen. Verfolgt man die Äußerungen, bekommt man  einen guten Einblick in die Problematik E-Learning und Schule. Ich zitiere hier einen Teil des Einführungstextes. In der Diskussion findet man sowohl Argumente gegen, aber auch für Moodle.

Moodle ist “Open Source”, d.h. kostenlos erhältlich und frei modifizierbar. In der Praxis wird Moodle meist an die Schulhomepage gehängt und z.B. zur passwortgeschützten Verbreitung des Vertretungsplans genutzt. Die wirklich interessanten Funktionen werden in der Praxis jedoch kaum genutzt – auch wenn ein gewaltiger, von der öffentlichen Hand inszenierter Medienhype das suggeriert. Minister und ihre Untergebenen ergehen sich in Wortorgien: “E-Learning”, “Projektarbeit”, “lebenslanges Lernen”, “Eigenverantwortlichkeit” und “Medienkompetenz” diktiert man den Journalist/inn/en strahlend in die Feder. Wie immer verwendet man mehr Energie darauf, neue Technologien zu pushen und die Öffentlichkeit mit Schlagworten einzulullen, als sinnvolle Konzepte zu entwickeln. Deshalb “haben” inzwischen viele Schulen Moodle, es gibt einen Moodle-Beauftragten und es gibt Fortbildungen – aber wie viele Lehrer/innen kennen Sie, die Moodle regelmäßig für unterrichtliche Belange nutzen? In Moodle-Fortbildungen steht ein Idealist vor den Powerpoint-Folien und erklärt, wie man einen virtuellen Kurs einrichtet, obwohl keiner der Anwesenden versteht, wozu man das überhaupt braucht. Wer den Kurs einzusetzen versucht, scheitert daran, dass das Internet wieder mal nicht geht (entweder in der Schule oder bei den SchülerInnen zu Hause).

Autor: Ralf

Mein Name ist Ralf Klötzke. Zurzeit arbeite ich als Lehrer an einer ISS in Berlin und bin abgeordnete Lehrkraft am Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM). Nebenbei bin ich auch als selbstständiger Fortbildner tätig.

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