Einige Anwendungsmöglichkeiten von H5P werde ich aus Zeitgründen oder wegen unterschiedlicher technischer Ausstattung im Online-Seminar am 19.03.nicht berücksichtigen können.
Eine Funktion von H5P, der ich viel Potential zutraue, sind die sich selbstkontrollierenden Sprechübungen. Leider funktioniert dies nur mit dem Internetbrowser Chrome, weshalb ich bei der geplanten Online-Fortbildung auf eine Präsentation verzichten werde.
Beim Öffnen im Browser Chrome siehst du folgende Seite (hier als screenshot) sehen:
Screenshot: Anzeige der Sprechübung auf H5P
Die Übungsform findet man bei H5P unter „Speak the Words“ (Answer a question using your voice) und „Speak the Words Set“ (A series of questions answered by speech). Die gesprochene Sprache wird online aufgenommen und automatisch erkannt bzw. überprüft und bei richtiger Aussprache als “richtig” gewertet. Das zu sprechende Wort oder Wortgruppe wird bei der Übungserstellung in der Aufgabe in Schriftform als <Accepted answers> hinterlegt.
Mögliche Übungen sind: Phonetik: Die richtige Aussprache testen und üben, Chunks gebrauchen, Wortschatz festigen (Die gesuchte Wort muss gesprochen werden.) und auch Grammatik üben, wenn man einen vollständigen Satz richtig formulieren muss. Man sieht also, dass diese Übungsform sehr komplex ist und viele Fertigkeiten anspricht. Was ich noch nicht ausprobiert habe, aber mir vorstellen könnte, ist die Übung von Dialogen: Man übernimmt einen Dialogpart und reagiert auf Fragen oder stellt selber welche.
Durch mehrmaliges Sprechen kann hier nicht nur die
Phonetik verbessert, sondern die einzelnen Sätze automatisiert werden. Dies gilt
natürlich auch für andere Sätze oder Chunks.
Was mir
nicht so gefällt:
Mir ist aufgefallen, dass manchmal auch ein Satz trotz
Fehler erkannt wird. Woran das liegt, muss ich noch ergründen.
Bei der hinterlegten Lösung, finde ich es umständlich,
dass unterschiedliche Schreibweisen eingegeben werden müssen, um die
Fehleranfälligkeit zu minimieren. Zum Beispiel: Guten Tag, guten Tag, guten tag
… -> Mögliche Lösung: Benutze bei
dem Eintrag <Accepted answers> nur die Kleinschreibung.
Mir ist auch aufgefallen, dass die Aufgabe nur durch
den direkten Link lösbar ist. Einbettungen kann man zwar sehen, aber nicht interaktiv
bearbeiten.
Mich nervt auch, dass Hinweise immer wieder auf
Deutsch ergänzt werden müssen. Natürlich geht das auch in jeder anderen Sprache
zum Beispiel für A1, aber für höhere Niveaus sollte die Bedienung der Aufgabe
nur Deutsch sein und dies ist eben sehr arbeitsaufwendig.
Auch die <Language of speech input>, also die Sprache, in der gesprochen werden soll, muss jedes Mal auf <German> umgestellt werden. Besser wäre es, wenn man am Anfang der Erstellung eine Auswahl hätte, a) die jeweilige Sprache oder b) die Möglichkeit der Übung mit unterschiedlichen Sprachen zu wählen.
Was mir wirklich für eine Phonetikübung fehlt, ist das vorher richtig gesprochene Beispiel, an dem sich der Lerner orientieren kann. Hier kann man solche Beispiele in einer anderen Übung über die Funktion Audio Recorder einsprechen und als QR-Code oder Link anbieten. Diese Variante ist natürlich noch sehr umständlich. Da sich aber H5P ständig weiterentwickelt, bin ich ganz optimistisch, dass die Anwendung bald weitere Funktionen erhält.
Wie sinnvoll
einsetzen?
Wir kennen alle das Problem, dass für die persönliche
Überprüfung der Aussprache im Unterricht oder im Sprachkurs wenig Zeit bleibt. Mit
dieser Übungsform kann man den Lernenden die Möglichkeit geben, zu üben und sich
selbst zu überprüfen. Das kann / sollte binnendifferenziert erfolgen. Denkbar
wären Szenarien: Stationenlernen (Übungsphase), individuelle Hausaufgaben oder als
Angebot für informelles Lernen (Eigeninitiative, außerhalb des Kurses oder Schule).
Einwand: Die Erstellung von Übungen, gezielt für jeden
einzelnen Lernenden ist sehr zeitaufwendig.
Alternative
1: Einführung der Lernenden in die
Selbsterstellung solcher Übungen. Vorteil: Nach einem Beratungsgespräch, kann
der Lernende für den eigenen Bedarf Übungen erstellen. Das hat auch den
Vorteil, dass der Lernende die Fertigkeit für das lebenslange Lernen u.a. auch
für andere Sprachen nutzen kann.
Alternative 2: Die erstellten Übungen können mit Kolleginnen und Kollegen geteilt werden. Das kann auf Schulebene oder im größeren Rahmen auch international über eine Plattform? erfolgen.
Wie erstellen?
Eine einfache Möglichkeit ist das Weiterverarbeiten einer bereits bestehenden Übung. Du kannst dort alles austauschen.
Voraussetzung: Du bist auf H5P angemeldet.
Suche unter der Übung das <Reuse> Symbol. (Wiederverwendung) Bei anderen Aufgabentypen findet man anstatt <Reuse> einen <Download> Button.
Reuse = Wiederverwendung – Hier startet man den Download.
Spreicher die Übung als h5p-Datei auf deinem Computer.
Weihnachten und das Jahresende stehen vor der Tür, Zeit für viele zurückzuschauen und Neues zu planen. In diesem Jahr scheint in Deutschland die persönliche Mediennutzung im Mittelpunkt von Umfragen und Diskussionen zu stehen. Statista liefert dazu interessante Schaubilder, die sich als Gesprächsanlass im DaF/DaZ-Unterricht anbieten. Insbesondere für jugendliche Lerner kann das Erstellen und Durchführen eigener Umfragen motivierend sein. Gründe und Alternativen können gemeinsam gesucht und präsentiert werden. Jedenfalls fordern die veröffentlichte Daten zum interkulturellen und persönlichen Vergleich heraus. So geben fast zwei Drittel der Befragten an, im Internet oft ihre Zeit zu verschwenden und fast die Hälfte wünschen sich, dass man in Zukunft weniger online ist:
Aber was hat das mit Weihnachten zu tun? Es wird immer digitaler! Jeder Dritte gibt an, zum Fest mehr Fotos und Videos mit dem Smartphone zu machen. Aber auch hier geben sich viele Deutsche klare Regeln, damit das Telefon nicht den ganzen Abend dominiert. Bei 16 Prozent ist das Telefon an Heiligabend verboten.
Auch hier liegt ein Vergleich zum eigenen Nutzerverhalten nahe. Um eigene Umfragen zu erstellen, bietet sich Mentimeter an. Nach erfolgter Anmeldung kann man dort sehr schnell und einfach Umfragen veröffentlichen, die dann per Smartphone von der Klasse genutzt werden können. Die Ergebnispräsentation kann man live miterleben. Mögliche Fragen, auch für einen Klassenspaziergang, findet man hier.
Hier die Präsentation eines größeren Projekts, das ich als DaF-Lehrer in Budapest mit Schülern A2 bis C1 im DSD-Wiki durchgeführt habe: Weihnachten in Ungarn
„Bei dem Unterrichtskonzept Flipped Classroom (FC) erarbeiten Schüler (mit Videos) den Lernstoff zu Hause. -> Im Unterricht wird der Stoff wiederholt und vertieft.“
Diese einfache Formel scheint jedem sofort einzuleuchten. Es ist deshalb auch nicht sehr verwunderlich, dass sich aktuell sehr viele Lehrerinnen und Lehrer dafür begeistern und ihre Erfahrungen im Netz teilen. Was mich aber interessiert, ist die Frage, wie dieses Konzept in einem DaF-Unterricht wirkt, dessen Hauptziel der Erwerb der kommunikativen Kompetenz ist. Grundlage meines Misstrauens ist genau die oben zitierte kurze Formel:
1. SuS erarbeiten den Lernstoff, zum Beispiel eine grammatische Regel, durch ein Erklärvideo. Das entspricht der sogennanten expliziten Grammatikvermittlung.
2. SuS „wiederholen“ und „vertiefen“ die zu Hause kennengelernten Regeln im Unterricht.
Mein erster Eindruck: Diese Formel widerspricht allem, was wir in den letzten Jahren in der Lehrer(fort)-Bildung im schulischen Bereich in DaF erreichen wollten. Deshalb interessiert mich die Frage, ob man so aufgabenorientiertes Sprachenlernen (mit Aufgaben, die ihren „Sitz im Leben haben“) umsetzen könnte? Daneben ist mir aufgefallen, dass FC besonders bei der Grammatikvermittlung beliebt ist, ein schon immer „sensibler“ Bestandteil des Fremdspachenerwerbs.
Ich möchte vorwegschicken, dass es mir im folgenden Text nicht um die Wirkungen von Flipped Classroom (FC) im MINT-Bereich oder im Deutschunterricht (Muttersprache) geht. Falls es Parallelen geben sollte, überlasse ich es den Kollegen dieser Fächer diese zu ziehen.
Auch in Deutsch als Fremdsprache wird aktuell das Flipped-Classroom-Konzept, das sogenannte umgedrehte Klassenzimmer (auch „Flipped Learning“ = umgedrehter Unterricht) (meist positiv) dargestellt und genutzt. Im Netz findet man dazu aufgezeichnete Vorträge hier und hier, die das Konzept erklären und neuerdings auch einen Artikel im Magazin Sprache des Goethe-Instituts „Sprachlernen per Videobotschaft“ (Autorin Janna Degener) vom März 2017.
Die im Magazin Sprache-Artikel genannten Vorteile von „Flipped Classroom“ in DaF sind natürlich begrüßenswert. Man verspricht sich mehr Möglichkeiten bei der Binnendifferenzierung „Jeder in seinem Tempo“. Wenn das Video von einem Muttersprachler gesprochen wurde, ist man „dankbar … (für das) Sprachvorbild“. Als ein wichtiges Argument wird genannt, dass man „kostbare Unterrichtszeit sparen“ kann, weil „anders als im klassischen Anweisungsunterricht … die Stoffvermittlung über die Hausaufgaben“ stattfindet.
Daneben hört man oft, ein seit Jahren beim Einsatz von digitalen Medien im Fremdsprachenunterricht gern angeführtes Argument der „gesteigerten Motivation der Schüler“, obwohl dabei nur selten der vorausgegangene Unterricht, die Gewöhnung der Schüler an bestimmte Methoden und die nachhaltige Wirkung beschrieben werden.
Es gibt keine „beste Methode“
Bis heute gibt es keine Einigkeit darüber, welche Wege des Lehrens und Lernens einer Fremdsprache die effektivsten seien. Besonders durch Erkenntnisse der Neurodidaktik, die für das Lernen relevante individuelle Faktoren identifiziert hat, wie zum Beispiel das Lernalter, unterschiedliche Lernstile (jeder Mensch lernt anders), Persönlichkeitsfaktoren oder unterschiedliche Lernbiografien (auch bedingt durch Unterschiede in der Lernkultur und den persönlichen Zielen) und nicht zu vergessen die sprachliche Systemdistanz zwischen der ersten und der später gelernten Fremdsprache. Deshalb geht man aktuell davon aus, dass es keine einheitliche und universelle Methode für alle Lernenden gibt. Diese „Post-Methodenära“ darf aber nicht als Argument für Beliebigkeit und unreflektiertes Unterrichten dienen. Schulische Fremdsprachenklassen sind nicht nur aus neurodidaktischer Sicht heterogen, so dass es eine Herausforderung ist, das optimale Lehr- und Lernsetting für die gesamte Klasse zu finden. Der Lehrer macht hier wirklich den Unterschied.
Betrachtet man den deduktiven Weg des Flipped Classroom-Konzepts, so erinnert er beim Thema „Grammatikvermittlung“ an die GÜM (Grammatik-Übersetzungsmethode) des 19. Jahrhunderts. Hier legte man besonderen Wert auf die Beherrschung von grammatischer Terminologie und dem Auswendiglernen von Regeln, die dann im Sprachgebrauch ihre Anwendung fanden. Die darauffolgenden Direkte- und die Audiolinguale Methode/n begannen damit, diesen Lehr- Lernweg „um-zu-drehen“. In der Kommunikativ-Interkulturellen Methode wurde diese Tendenz aufgegriffen und weiterentwickelt. Dies war gut und richtig so, um das Fremdsprachenlernen für die Praxis in einer globalen Welt fit zu machen, indem man das Lernen handlungsorientiert ausrichtete und dem Inhalt den Vorzug vor der Form gab. Heute wird die Progression nicht mehr durch Grammatik, sondern durch kommunikative Handlungen bestimmt. Auch die aktuelle Phase des „Methodenpluralismus“ hat nicht zum Ziel, eine Renaissance der GÜM einzuläuten. (Es soll ja noch Länder geben, die noch nach dieser Methode unterrichten.)
Hinzu kommt, dass die Gegenwart stark von konstruktivistischen Ansätzen im Bildungsbereich geprägt ist, was auch dazu geführt hat, dass heute das Auswendiglernen von Regeln nicht mehr im Mittelpunkt steht, sondern das entdeckende Lernen, bei dem die Lernenden eigene Regeln konstruieren.
Wie viel Grammatik ist notwendig?
Aber zurück zur Grammatik. Grammatikvermittlung scheint für Erklärvideos im DaF-Bereich sehr beliebt zu sein. Die Videos im oben erwähnten Artikel „Sprachlernen per Videobotschaft“ beschäftigen sich ausnahmslos mit der Grammatikvermittlung. Das könnte Zufall sein, aber ich befürchte, dass dies nicht der Fall ist, sondern einer Tendenz entspricht, jedenfalls lässt das die Zunahme von DaF-Grammatik-Erklärvideos auf YouTube befürchten. Natürlich sind auch andere sinnvolle Einsatzgebiete solcher Filme möglich, so zum Beispiel Präsentationen zur Aussprache, aber diese scheinen dort in der Minderheit. Warum ist aber Grammatik so beliebt? Ein Grund könnten die Lehrtraditionen in bestimmten Ländern sein, die schwer aufzubrechen sind. (Einige Lehrer unterrichten, wie sie unterrichtet wurden sind, obwohl sie in ihrer Ausbildung und/oder auf Fortbildungen andere Wege und Methoden vermittelt bekommen haben.) Diese Beobachtung konnte ich selbst in meiner eigenen Lehr- und Fortbildungstätigkeit in drei Ländern (Belarus, Ungarn, Kroatien) machen. Grammatik ist auch deswegen oft beliebt, weil sie sich einfacher als kommunikative Kompetenz testen lässt. Besonders in Ländern, wo von den Lehrkräften häufiges Benoten verlangt wird oder sogar Prüfungsaufgaben grammatische Tests vorsehen, stehen im Unterricht geschlossene Grammatik-Übungen und -Tests im Mittelpunkt. Für die Lehrkraft kann dies auch von Vorteil sein, da sich solche Übungen und Tests, einfacher und zeiteffektiver benoten lassen. Das führt dazu, dass Schüler an solche Übungen gewöhnt werden und ihnen suggeriert wird, dass davon die guten Noten oder sogar der Erfolg in einer Fremdsprache abhinge. Schaut man sich dagegen das Lernfeldermodell (Four Strands, von Nation/Newton 2009) an, wird schnell klar, dass die „Arbeit mit sprachlichen Formen“ in einem Schuljahr nur ein Viertel aller Lernaktivitäten abdecken sollte. Viele Lehrkräfte sind überrascht, wenn sie dies mit der Realität im eigenen Unterricht vergleichen.
Deshalb sehe ich die Gefahr, dass ein solcher Unterricht durch den unreflektierten Gebrauch des klassischen Flipped-Classroom Modells plötzlich als „modern“ und „innovativ“ empfunden werden kann. Man macht ja etwas mit digitalen Medien und setzt eine aktuell angesagte Methode ein.
Wie könnte man das FC-Konzept nutzen?
Viele Lehrer versuchen das Konzept für die Binnendifferenzierung nutzbar zu machen. Sie gehen davon aus, dass FC bei sinnvoller Anwendung, bestimmten Lernstilen entgegenkommen könnte. Dies zu verwirklichen ist nicht einfach. Man muss in der Lage sein, Lernstile zu identifizieren und diese dann gezielt zu bedienen. Dies erfordert auf Seiten der Lehrkraft eine genaue (umfangreiche) Vorbereitung und analytische Kompetenzen. Nur allein der Einsatz eines Videos reicht da nicht aus.
Erklärvideos könnten auch der Entwicklung der Lernerautonomie und die Vorbereitung auf das lebenslange Lernen dienen. (In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass nicht selten bereits der Gebrauch von Erklävideos mit der FC-Methode gleichgesetzt wird, was zu einem inflationären Gebrauch des Begriffs geführt hat. Es macht also Sinn, genauer hinter den Begriff zu schauen.) Wir nehmen heute an (oder hoffen es), dass Lerner im Laufe ihres Lebens die erworbenen Fremdsprachen weiterentwickeln oder mithilfe der erworbenen Lernstrategien andere Fremdsprachen erlernen werden. Dies kann je nach persönlicher Situation in einem Online-Kurs oder im Selbststudium (informelles Lernen) unter Zuhilfenahme von Erklävideos erfolgen. Das heißt, dass die Schule die Lerner darauf vorbereiten muss: Medienkompetenz und Lernkompetenz müssten dafür entwickelt werden. Eine Möglichkeit wäre die aktive Auseinandersetzung der Lernenden mit (für das Sprachenlernen) guten und weniger geeigneten Videos. Dabei könnten Kriterien für gelungene Filme durch die SuS selbst gefunden, mit allgemeinen Kriterien verglichen und eigene Kriterien erstellt werden. Die Anwendung und Vertiefung kann dann durch das Produzieren eigener Erklärvideos erfolgen.
Den Unterricht wirklich „umdrehen“
Die Produktion eigener Videos seitens der Lerner wäre ein wirklicher Mehrwert der Methode. Dies käme auch dem Ansatz des „umgedrehten Unterrichts“ entgegen, nur dass der damit weitläufig verbundene didaktische Ablauf auf den „Kopf gestellt“ würde. Im Sinne des Konzepts Lernen durch Lehren (LdL) könnten so Schüler für Schüler Lernhilfen und daran angeschlossen, weiterführende Übungen erstellen und im Unterricht ihr Wissen an Mitschüler weitergeben. Grundlage eines solchen Vorgehens könnte das S-O-S-Modell sein, bei dem Lerner selbst Informationen finden, die ihnen helfen, grammatische Phänomene zu verstehen und danach diese als eigene Regeln formulieren:
S – Sammeln: Neue Formen sammeln, unterstreichen und auflisten – „wahrnehmen“
O – Ordnen: Wahrnehmung ordnen
S – Systematisieren: die Regel erkennen – Regeln verstehen + Regeln in das eigene Grammatiksystem integrieren
4. Nach Übungen, die Automatisierung und die Verbesserung der Flüssigkeit zum Ziel haben, erfolgt
5. … die Anwendung in kommunikativen und personalisierten Kontexten. (Lerner sprechen oder schreiben = sinnvoller Output.)
Zur Festigung könnte auch eine Transferaufgabe dienen, bei der die Lerner die erkannte Regel in einem Film darstellen und dabei die Kriterien für ein gutes Erklärvideo anwenden.
Beispiele für das Fremdsprachenlernen gibt es schon. So findet man im Projektblog (Flip Your Class!) (Christian Spannagel) einen lesenswerten Text („Flip den Fremdsprachenunterricht“) einer Fremdsprachenlehrerin, die in der Art der Aktionsforschung über einen längeren Zeitraum mit FC mutig Veränderungen an ihrem Unterricht vornimmt, diese reflektiert, verwirft und Neues hinzufügt. Sie schreibt am Ende ihres Blogbeitrages: „Das Projekt ging noch einen Schritt weiter, so dass auf Anfrage der Schüler eigene Lernvideos produziert wurden im Rahmen eines Projektes am Ende des Schuljahres. Diese wurden dann nach den Ferien als Wiederholung genutzt und im Sinne der Methode „Lernen durch Lehren“ eingesetzt.“
Wir dürfen gespannt sein, wohin die Reise mit FC gehen wird.
Unbedingt sollte dazu eine offene und vorurteilsfreie Diskussion über das Konzept stattfinden.
PS. Dazu passt folgendes Video:
Links
„Sprachlernen per Videobotschaft“ (Autorin Janna Degener) in Magazin Sprache (Goethe-Institut), lizenziert unter Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.
Natürlich fragt man sich beim Lesen der Überschrift, was denn Learning-Snacks sind. Lern-Snacks? Etwas zum Thema Ernährung? Lernen über das Essen? Die Betreiber der Seite beschreiben ihr Angebot als „kleine, leichtverdauliche Wissenshäppchen“. Diese Häppchen eignen sich nicht nur für das formelle Lernen (Schule, Fortbildung), sondern bieten die Möglichkeit zum informellen Lernen (zuhause oder unterwegs). Schwerer zu beschreiben ist die Eigenschaft „leichtverdaulich“. Diese bezieht sich auf die Quantität der dargebotenen Lerninhalte, was sie aber über den Inhalt (Schwierigkeitsgrad) aussagt, bleibt offen.
Im Unterricht eignen sich die Häppchen insbesondere für binnendifferenziertes Vorgehen. Schüler, die besonders schnell eine Aufgabe lösen, können mit den motivierend gestalteten Snacks belohnt werden, andere hingegen können zusätzliche Übungen in einer für Schüler ansprechenden Form erhalten. Snacks eignen sich auch sehr gut für Stationenlernen und Hausaufgaben. Da sie sehr einfach zu erstellen sind, können Schüler Aufgaben und Übungen für andere Schüler produzieren oder eigene Präsentationen mit einer selbst konzipierten (Snack-)Wiederholung abrunden. Das Design erinnert an WhatsApp-Dialoge, ist übersichtlich, ohne Werbung oder anderen Dingen, die ablenken.
Auch für die Fortbildung eignen sich Snacks. Hier sind sie als Zusammenfassung von Präsentationen, in der Input-Phase, zum Beispiel an einer Station, oder in der Anwendungsphase denkbar. Zum Thema „Wortwolken im DaF-Unterricht“ habe ich versucht, auch die Simulationsphase mit Learning Snacks zu gestalten. Meiner Meinung nach ist mein Snack etwas zu lang geraten:
Die ausführliche Beschreibung einer Fortbildung zu diesem Thema und Material
Eine Liste mit möglichen Einsatzszenarien für Wortwolken in DaF
Mit Wortwolken in Fortbildungen habe ich mich in den letzten Jahren im Blog Landeskunde (erstmals 2008) und in Online- oder Blended Learning-Kursen oder in Präsenzseminaren beschäftigt. Meist ging es darum, Unterrichtsideen für Wortwolken zu analysieren und eigene Wortwolken zu erstellen. Dabei sollten Ideen für die eigene Unterrichtspraxis entwickelt und Arbeitsblätter mit Wortwolken und Arbeitsanweisungen angefertigt und präsentiert werden. In den letzten 8 Jahren ist so eine Menge Material entstanden, das ich hier gerne veröffentlichen möchte. Grob kann man den Ablauf fast aller Fortbildungsvarianten so wiedergeben:
Simulation: Bearbeitung von Beispielaufgaben mit Wordle im DaF-Unterricht
Reflexion dieser Aufgaben und Sammlung eigener Unterrichtsideen
Erstellung von Wortwolken: Schritt-für Schritt-Anleitung, Ausprobieren von versteckten Eigenschaften des Wordle-Tools
Planung und Erstellung eines Arbeitsblattes mit Wortwolken für den DaF-Unterricht
Präsentation der Ergebnisse und Evaluation
Einstieg
In den Fortbildungen vergangener Jahre habe ich verschiedene Einstiegsvarianten ausprobiert. So zum Beispiel in einer Online-Fortbildung (auf Moodle) mit internationalen Teilnehmern, mit der Aktivität Wörter und Wortgruppen zum Thema: „Typisch deutsch ist für mich: …“ zu sammeln. Daraus entwickelte sich im Moodle-Forum eine interessante Diskussion und ein multiperspektivischer Blick auf das Thema. Aus den gesammelten Ideen wurde eine gemeinsame Wortwolke erstellt, die dann wiederum als Schreibanlass für einen kurzen persönlichen Text zum Thema diente. Damit waren sogleich zwei grundlegende Möglichkeiten von Wortwolken im Fremdsprachenunterricht genannt: Als Visualisierung von Assoziationen, aber auch als Schreibanlass für einen Text (auch Dialog oder Gedicht).
Simulation: Bearbeitung von Beispielaufgaben
Die Simulationsphase des Workshops soll den TN die Möglichkeit bieten, dass Potenzial von mit Wortwolken erstellten Übungen zu erkennen. Dabei lösen sie aus der Perspektive der Lerner Beispielaufgaben und reflektieren diese Aufgaben aus der Sicht des Lehrers (Lehrerprofessionalität).
Im Folgenden findet man mögliche Simulationsaufgaben und Anweisungen für die Reflexion. Simulationsaufgaben: (Gruppen- oder Paararbeit)
Diskutieren Sie, welche Ziele mit den Aufgaben erreicht werden sollen. Tragen Sie die Ergebnisse hier ein:
Ziele:
……
3. Inhaltliche Seite:
Wie sinnvoll finden Sie die Aufgaben? a) Geben Sie 1-5 Punkte: von 1 = „nicht sinnvoll“ bis 5 = „sehr gut einsetzbar“. b) Begründen Sie Ihre Entscheidung.
Nicht sinnvollSehr gut einsetzbar
1 2 3 4 5 Begründung:
…..
4. Welche Alternativen für die Aufgabenstellung oder für die formale Gestaltung würden Sie vorschlagen? Was würden sie anders machen?
….
…
5. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Plenum:
a) Sie stellen die Aufgabenstellung und die Ziele des Arbeitsblattes kurz vor. (früher Folie, jetzt iPad über Apple-TV) b) Lesen Sie Ihre Texte vor. (Zeitfrage)
c) Präsentieren Sie Ihre Bewertungen mit Begründung.
d) Nennen Sie mögliche Alternativen.
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Erarbeitung / Information
Danach sammeln die TN in Gruppen Ideen für den Einsatz von Wortwolken im eigenen Unterricht.
Arbeitsauftrag:
1. Finden Sie in Ihrer Gruppe eine für Sie interessante Unterrichtsidee, wie man das Wordle-Tool im DaF-Unterricht einsetzen könnte.
2. Beschreiben Sie diese Idee und stellen Sie diese im Plenum vor. Nutzen Sie für Ihre Arbeit folgende Wortwolke:
Folgende Wortwolken-Ideen stammen von mir oder aus Online- und Präsenzveranstaltungen der vergangenen Jahre. Sie sollen hier nur kurz beschrieben werden.
Sinnvoll erscheint mir eine Gliederung nach Fertigkeitsbereichen (Lese- oder Hörverstehen, Sprechen und Schreiben), wobei die Einteilung nach Unterrichtsphasen dem untergeordnet wird. Weitere Übungsformen zum Beispiel zu Grammatik, Wortschatz, aber auch zur Landeskunde werden gesondert dargestellt. Ergänzt werden auch Ideen für die Lehrerfortbildung.
Als ersten ein ausführlich beschriebenes Beispiel aus meiner Unterrichtspraxis:
Zielaufgabe im Fach Civilizacio (DaF-Landeskunde-Fach in Ungarn):
Die Schülerinnen und Schüler (SuS) können einen Tourismuswerbetext zu München verfassen.
Verlauf:
1. Als Einstieg wurde das Vorwissen der SuS abgefragt und in einer Wortwolke visualisiert. (Mehrfachnennungen = größere Anzeige)
2. Danach wurde der Inhalt erarbeitet: Texte, Filme, Bilder (Vorgehen nach Belieben – Vorschlag: projektorientiert, Gruppenarbeit (GA), Wirbelgruppen)
3. Der“ Zwischenstand“ kann ebenfalls als Wortwolke dargestellt werden. Der Lernzuwachs wird so von den SuS direkt wahrgenommen.
4. „Abschluss-Wortwolke“ mit allen relevanten Begriffen, die zur Erfüllung der Aufgabe notwendig sind, wird erstellt.
5. Die Wortwolke kann zum Üben (Erstellung von MindMaps zur strukturierten Textproduktion, freies Sprechen, Formulierung von Sätzen und Textabschnitten) genutzt werden.
6. Die Wortwolke dient als Vorlage für den Aufsatz, der als Abschlusstest der Einheit geschrieben wird.
Hinweis: Hier bietet es sich an, je nach Lernergruppe, die Erstellung der Wortwolke den SuS zu überlassen. Die Sammlung der Ideen kann im Wiki oder Etherpad erfolgen. Die „Abschlusswolke“ sollte durch den Lehrer vereinheitlicht werden.
Ideen zur mündlichen und schriftlichen Textproduktion
Die Wortwolke:
als Dialoggerüst: Der Inhalt eines Dialogs (Beispiel „Im Restaurant“) wird in Wortgruppen (zusammenhängende Darstellung durch ~; Wort~Wort ) und Wörtern in einer Wortwolke dargestellt. Die SuS ordnen den Dialog zu einem Dialoggerüst, üben zuerst mit diesem Gerüst, danach mit der Wortwolke als Stütze, um dann später frei zu sprechen.
für Vorträge: Für Vorträge nutzen die SuS anstatt Notizzettel selbsterstellte Wortwolken, welche während der Präsentation als Bild präsentiert werden.
als Grundlage für mündliches Erzählen oder kreatives Schreiben:
Ein thematischer Kurztext (Beispiel: „Bürogeschichte“) in einer Wortwolke dargestellt. Die SuS erhalten die Aufgabe, daraus einen Text (mdl., schr.) zu produzieren. Weitere Steuerung über Bilder oder Geräusche möglich, evtl. können weitere Vorgaben gemacht werden: wie Genre, handelnde Personen, Zeit usw.
Schreiben von Gedichten: Wortwolken aus
1. Reimwörtern,
2. Teile aus bekannten Gedichten,
3. thematisch von den SuS gesammelten Wörter dienen als Grundlage (Ergänzung zu 3. : SuS können in Gruppen die Wörter für die anderen Gruppen vorgeben.)
Texte zur Landeskunde produzieren (siehe oben):
Textproduktion aus gemeinsamen Assoziationen (Beispiel: „Was ist typisch Deutsch?)
Rekonstruktion von Texten: (Beispiel: bekannte Texte wie Rezepte, Dialoge, Wegbeschreibungen + mit Bild) werden in Wortwolken zerlegt und müssen durch die SuS „rekonstruiert“ werden, je nach Fertigkeit und Komplexität des Textes kann dies frei oder in einem Textgerüst erfolgen.
Lese- oder Hörverstehen: zur Vorentlastung der Texte, Wortwolke aus Text erstellen – Vermutungen anstellen lassen
Hörverstehen global: Eine Wortwolke mit in dem Hörtext vorkommenden Themen gemischt mit Distraktoren („Ablenker“) erstellen. Beim Hören markieren die TN die im Text vorkommenden Themen. Dann bringen sie die Themen in die richtige Reihenfolge und vergleichen diese mit ihren Vermutungen.
beim Einstieg in das Thema: (Beispiel: Abiturbräuche im DSD-Wiki, Bundestagswahlen und andere landeskundliche Themen) – Was kennt ihr? – Was sollten wir noch recherchieren?
beim Einstieg in ein Projekt: Assoziationen sammeln und visualisieren, für die weitere Planung des Projekts benutzen, für Zwischenevaluationen einsetzen
Wortschatztraining
zum Lernen: Die Lerner notieren wichtigen Lernwortschatz, drucken sich diesen als Wortwolke aus und hängen Sie in ihrem Zimmer an einer sichtbaren Stelle auf, bis sie die Wörter kennen.
Üben 1: Die SuS notieren den Lernwortschatz in der Ziel- und Muttersprache und erstellen daraus eine Wortwolke. Die SuS tauschen ihre Wortwolken. Zuordnungsübung zusammengehörender Paare, Austausch und Korrektur der Übungsaufgabe
Üben 2: Themen wie „Arbeit und Beruf“, „Einkauf/Lebensmittel“ oder „Eigenschaften von Personen“ usw. können mithilfe von Wortwolken geübt werden: Zuordnung Beruf – Verb, Lebensmittel – Verpackung, …
Spiele
Ideen für Spiele mit Wortwolken findet man auch auf DIGU des Goethe-Instituts (Datenbank „Digitale Unterrichtsgestaltung“) http://digu.goethe.de
Erfahrungen (Wörter, Wortgruppen) zu bestimmten Themen in der Gruppe sammeln, Gruppen-Wolke erstellen – die anderen Gruppen müssen erfragen, welche Erfahrungen damit gemeint sind (Wibelgruppen)
Auf die Beispiele zum Thema Grammatik verzichte ich hier. Diese sind sehr zahlreich und meist Zuordnungsübungen. Vielleicht ergänze ich sie zu einem späteren Zeitpunkt.
Was noch fehlt ist die:
Anwendungsphase (Transfer)
Erstellung einer kurzen Übung für den Unterricht mithilfe eines Wordles
Banksy, London CC BY 2.0 File:Banksy Pressure Washing Away Art.jpg
Street-Art ist längst ein fester Bestandteil der zeitgenössischen Kunst. Als 2009 die Ausstellung Banksy vs. Bristol Museum stattfand, standen die Leute vier Stunden Schlange. „Banksy, der König der Guerilla-Graffiti“ lockte in zwei Monaten 300.000 Besucher aus aller Welt ins Museum. (Quelle: Spiegel-Online). In vielen Großstädten spielt Street-Art für den Tourismus eine wichtige Rolle. Auch werden Künstler und deren Produkte immer öfter vom Kunstmarkt oder für Zwecke der Werbung vereinnahmt, was der Definition als „nichtkommerzielle Form von Kunst im öffentlichen Raum“ widerspricht. In den sozialen Medien findet die Kunstform eine exponentielle Verbreitung im Internet. Auch im universitären Bereich wird sie beachtet, wie das Projekt der Uni Regensburg zur Erfassung, Lokalisierung und Kategorisierung von Street-Art Streetartfinder.de zeigt.
Bertocchi stellt in ihrem Text im oben erwähnten Band 90 nicht nur mögliche Einsatzszenarien dieser Kunstform im DaF-Unterricht vor, sondern informiert ausführlich über die Geschichte und Bedeutung der Street-Art-Subkultur. Nach einer didaktischen Begründung, warum Street-Art im Fremdsprachenunterricht eingesetzt werden sollte, findet man konkrete Unterrichtsvorschläge mit interessanten Zusatzinformation zu Street-Art Künstlern und deren Kunstwerken.
Graffiti a Ordes. CC BY-SA 2.0 File:Desordes – 2012 – Blu – 5 (8168526679).jpg Hochgeladen von Coentor
Vorteile
Die Vorteile des Einsatzes von Street-Art im Fremdsprachenunterricht sieht die Autorin unter anderem darin, dass diese Kunst dabei helfen könnte, sprachliche und ästhetische Kompetenzen zu erwerben. Die Kunstwerke eigneten sich für alle Niveaustufen, da die erworbene Sprachkompetenz eine untergeordnete Rolle spielen würde. Die Schüler könnten offen auf die Kunstwerke reagieren, da keine sprachliche Verständnisbarrieren existierten. Da die Bilder provokativ und manchmal ironisch seien, würde dies motivierend auf die Lernenden wirken.
Die Deutungsoffenheit der Kunstwerke sieht sie als weiteren Vorteil. Dadurch entstünden mehrere Interpretationsmöglichkeiten, die die Interpretationsfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler und deren kreatives Denken fördere.
Die kommunikative Funktion der Kunst bestehe darin, dass die Bilder als Diskussionsanlass dienen könnten und die Schüler dazu bringen, ihre eigene Meinung zu äußern, wodurch authentische Sprachhandlungen ermöglicht. Weiterhin werden im Text die Erweiterung der Medienkompetenz und die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit aktuellen landeskundlichen Themen hervorgehoben. Zur Einführung in das Thema empfiehlt sie folgendes Video, das die Merkmale der Street-Art erklärt:
Weitere Ideen
Für mich liegt die Stärke des Themas insbesondere in der Möglichkeit fächerübergreifende Projekte durchzuführen. Kunstunterricht, Ethik, Sozialkunde, aber auch Geografie dürften sich dafür anbieten. Natürlich kann (bzw. sollte) dabei Projektarbeit grenzüberschreitend erfolgen, um das interkulturelle Potential zu nutzen. Auch wenn die Kunstform besonders für Großstädter interessant scheint, ist es möglich durch die Präsenz im Internet, alle Schüler und Studenten daran zu beteiligen.
Was könnten Produkte für solche Projekte sein?
1. Recherche-Projekte: SuS dokumentieren und beschreiben Street-Art in ihrer Umgebung. Sie erklären ihren Mitschülern in anderen Ländern evtl. den politischen Kontext, SuS erstellen eine gemeinsame Hitparade der urbanen Kunstwerke und begründen ihre Wahl
Die Präsentation sollte im Internet erfolgen, um unabhängig von Zeit und Ort zu arbeiten. Denkbar wäre auch ein Produkt für Touristen in deutscher Sprache zu erstellen. Auch eine QR-Stadt-Rallye zu diesem Thema wäre denkbar.
2. Produktion eigener Werke mit Beschreibungen und Geschichten; eigene Botschaften zu einem gemeinsamen Thema erstellen oder aufgrund in Form eines bekannten Kunstwerkes eine eigene Arbeit anfertigen und dokumentieren, Austausch siehe oben.
3. Da die Kunstform im urbanen Bereich nicht ganz unumstritten ist, kann ein Produkt diese Diskussion in unterschiedlichen Ländern zum Thema haben. SuS könnten Argumente sammeln, vergleichen und in sozialer Medien präsentieren. Eine Facebook-Gruppe könnte zum Beispiel zu einer internationalen Diskussion anregen, eine Bildergalerie der beteiligten Städte zeigen und zur Planung eines gemeinsamen Produkts dienen.
4. Natürlich eignet sich das Thema ganz klassisch als Anlass für das kreative Schreiben zu einzelnen Bildern oder Bilderreihen.
5. Alle oben genannten Ideen können in einer Ausstellung bzw. Online-Ausstellung präsentiert werden, die wiederum zum interkulturellen Austausch anregen könnten oder mit selbst erstellten Aktivitäten wie Quiz oder Ausstellungsrallye verbunden werden könnten.
Beispiele aus der Praxis:
A -Ein Beispiel für ein fächerübergreifendes Projekt (ohne DaF) „Die Kunst der Straße – Street-Art in der Dresdner Neustadt“: http://wikis.zum.de/zum/Streetart
B -Das Beispiel in Blog-Form „Jugend in Berlin“ (entstanden während eines Lehrerseminars) zeigt , wie man das Thema auch im landeskundlichen (DaF) Kontext darstellen und mit anderen Kunstformen verbinden kann: http://blog.goethe.de/jugendinberlin/
Im Text von Mirjam Bertocchi finden sich auch Vorschläge, welche Street-Art Arbeiten sich für den Unterricht eignen könnten. Die empfohlenen Künstler und Arbeiten sind El Bocho, JR, Alias und Blu.
Im folgenden Abschnitt habe ich dazu eine kleine Linksammlung angelegt. Weitere Informationen zu den folgenden Künstlern und Projekten kann man im oben erwähnten Text im Band 90 nachlesen.
„Hausfassaden und Straßen in Städten aller Welt dienen dem französischen Straßenkünstler JR seit 13 Jahren als Leinwand. Er verwendet archivierte und selbst fotografierte Bilder von unauffälligen und vergessenen Menschen, vergrößert die Fotos und tapeziert sie in die Stadtlandschaft. Eines seiner Fotoprojekte wird noch bis Ende Mai in der Berliner Galerie Springmann ausgestellt.“
Kreuzberg and the street and the walls and the street art… CC BY-SA 2.0 File:X.berg Street Art.jpg Hochgeladen von Rotatebot Erstellt: 2. Juli 2008
Ein Video bei dem man den Künstler bei der Arbeit zusehen kann. BLU in Berlin – November 2008:
„EVOLUTION OF MEN by BLUE“ ist eine sehr schöne Arbeit des Künstlers, die mir persönlich ausgezeichnet gefällt und die sich natürlich auch sehr gut für den Unterricht eignet:
Es gibt natürliche noch weitere für den Unterricht interessante Künstler. Ich finde zum Beispiel, dass die Idee „Street-Art im Miniaturformat“ viel Potential für ein Projekt in DaF hat, bei dem man mit einfachen Mitteln kleine Szenen im Stadtkontext darstellen, fotografieren und beschreiben (mündlich oder schriftlich) kann. (Permalink der DWhttp://dw.de/p/1ExfL und als MP4-Datei abspeichern)
12. Der oben erwähnte Band 90 zum kostenlosen Download: Visuelle Medien im DaF-Unterricht, Hieronimus, Marc (Hrsg.), Materialien Deutsch als Fremdsprache; 90 Erschienen: 2014
iPads im DaF-Unterricht einzusetzen ist nichts Neues. Ich hatte es bis jetzt noch nicht ausprobiert. Die Gelegenheit dazu bekam ich letzte Woche am Goethe-Institut in Zagreb, wo ich gemeinsam mit Matthias Baumann aus Freiburg einen zweitägigen Schülerworkshop mit iPads organisierte und durchführte.
iPad im Einsatz
Am Workshop nahmen 21 Schüler aus 8 kroatischen PASCH-Schulen teil, die durch den internationalen PASCH-Klangstraßenwettbewerb dafür ausgewählt wurden. Als Wettbewerbsaufgabe sollten die Schüler Bilder, Töne und Videos von charakteristischen Plätzen ihrer Stadt oder ihres Dorfes produzieren und beschreiben.
In Zagreb sollten die Teilnehmer nun etwas Gemeinsames produzieren, das die kroatische Hauptstadt in den Mittelpunkt stellt und auf dem internationalen Sommercamp in Izmir (9 der besten Wettbewerbsteilnehmer werden in Izmir dabei sein.) präsentiert bzw. weiterverwendet werden kann.
Da das Institut erst kürzlich iPads angeschafft hatte, lag es nahe, diese für das Projekt zu nutzen. Matthias und ich planten die iPads zur Aufnahme des digitalen Materials (Geräusche, Bilder, Filme, Musik, gesprochene Texte) zu nutzen und anschließend imovie zu verarbeiten. Wir sind davon ausgegangen, dass der Umgang mit iPads leicht zu erlernen ist und sich das Programm imovie intuitiv bedienen lässt, was sich im Laufe des Workshops auch bestätigte.
Trotzdem planten wir eine längere Einarbeitungsphase, bei der auch Zagreb und seine für das Projekt interessante Orte im Mittelpunkt standen, da die meisten Teilnehmer nicht aus der Hauptstadt kamen.
Das Sprachniveau der Schüler bewegte sich von A2 bis C1, der Großteil der Schüler war auf B1. Die Arbeitssprache war Deutsch bzw. zwischen den Schülern auch Kroatisch, wobei sich die Schüler untereinander besonders bei der Erarbeitung des Gedichts geholfen haben. Die Schüler waren hochmotiviert, was die Arbeit sehr erleichterte und allen richtig Spaß gemacht hat.
Nach dem Kennenlernen und der Erläuterung der Aufgabe und einer kurzen Einführung in das iPad ging es raus in die Stadt. Ihre erste Aufgabe war es Material für ein sogenanntes Klangrätsel zu sammeln. Dieses Rätsel sollte in kleinen Schritten an einen Ort in Zagreb heranführen. Durch aufgenommene Töne, Fotos und Videos, einer kurzen (gesprochenen) Beschreibung eines oder mehrerer typischer Merkmale des gesuchten Ortes sollte die Lösung langsam erschlossen werden können.
Stadtführung
Für den inhaltlichen Teil organisierten wir eine Führung durch Zagreb. Im Vorfeld besprachen wir mit der deutschsprachigen Fremdenführerin, welche Orte sich für das Projekt eignen würden. Thematisch orientierten wir uns an dem Klangstraßenwettbewerb. Hier sollten die Schüler Plätze zu Themen finden wie: „Dieser Ort lebt“, „Dieser Ort ist tot“, „Das ist die Zukunft“, „Hier wohnt das Glück“ usw..
Das aufgenommene Material wurde nach der Rückkehr bearbeitet und präsentiert. Dabei stand der Umgang mit dem iPad-Programm imovie im Mittelpunkt. Bilder sollten nicht nur einfach eingefügt, sondern auch bearbeitet und verfremdet werden.
Die Ergebnisse können sich als erstes Produkt sehen lassen.
Hier ein Beispiel:
Zur Präsentation der Ergebnisse nutzten Apple TV, über das sich von jedem iPad aus Film und Ton streamen lies. (Dank an Axel Krommer, der in Zagreb dazu mehrere Workshops gehalten hat.)
Am zweiten Tag stand die multimediale Umsetzung des Gedichts von Kurt Tucholsky „Augen in der Großstadt“ im Mittelpunkt. Das Gedicht fanden wir besonders geeignet, weil es trotz seines Alters, auch heute noch sehr aktuell erscheint. Wir waren gespannt, wie die Themen des Gedichts von kroatischen Jugendlichen im Jahre 2015 gesehen werden. Die Aufgabe bestand darin, den Text multimedial umzusetzen und dabei Zagreb zu präsentieren.
Zur Vorentlastung hörten und lasen die Schüler die Texte. Danach sollten sie, das was sie verstehen konnten, in Gruppenarbeit auf Plakate festhalten (Wörter, Zeichnungen). Durch Wirbelgruppen wurden dann die Ergebnisse verglichen und ergänzt und anschließend im Plenum das Gedicht besprochen. Die von den Schüler ausgewählten Themen wurden dann von ihnen auf ein Story-Board gebracht, auf dem auch die Ideen festgehalten wurden, wo, welches Material aufgenommen werden könnte. Danach ging es auf einen Spaziergang durch Zagreb, das den Schülern bereits durch die Stadtführung des vergangenen Tages vertrauter geworden war.
Viele der Ideen sind dann hier auch spontan entstanden. Einige Gruppen inszenierten kleine Szenen, andere verarbeiteten nur Fotos oder Filme. Die Bandbreite der Umsetzung war interessanter Weiße groß. Eine Gruppe entschloss sich, mit mitgebrachten Instrumenten und Klangaufnahmen aus dem Gedicht ein Lied zu erstellen.
Bei der Bearbeitung war zu beobachten, dass die Schüler auf ihre Erfahrungen des Vortages zurückgriffen und zum Beispiel Probleme mit dem Ton vermieden, unterschiedliche Perspektiven aber auch Farben ausprobierten und das Heranzoomen bewusst einsetzten.
Da einige Gruppen ihre Arbeit früher als andere beendeten, bekamen diese eine zusätzliche Aufgabe, einen „PASCH-Trailer“ zu erstellen, was viele auch mit Begeisterung taten. (Dank imovie ein Kinderspiel).
Alles in allem waren die Schüler und wir als Organisatoren und Workshopleiter mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Ich würde iPads jederzeit wieder für Projekte aber auch für einzelne Unterrichtsstunden einsetzen. Eine Sammlung mit Anregungen findet man hier.
Auf folgende Punkte werde ich das nächste Mal besonders achten bzw. da müssen wir noch weiter nachdenken. Für die Sicherung der Ergebnisse (Filme waren um die 150 MB), brauchen wir Alternativen. Die W-LAN Verbindung war sehr langsam, aber auch AirDrop brauchte zu lange, so dass wir die Daten auf gute alte Windows Computer gespielt haben, bevor es dann über LAN auf Google Drive ging
Unbedingt müssen wir darauf achten, dass die iPads zwischendurch aufgeladen werden. Irgendwann kommt der Punkt wenn man sie unbedingt braucht, aber das Akku sich verabschiedet hat.
Vom 20. Juli bis 2. August 2015 werden die besten 9 Wettbewerbsteilnehmer aus Kroatien am internationalen PASCH-Sommercamp „Klangstraße“ in Izmir teilnehmen. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein.
Weiterführende Links:
Weitere Ergebnisse findet ihr auf unserem YouTube-Kanal
Dies ist das Thema der diesjährigen Studientage Deutsch des Goethe-Instituts Kroatien. Die Veranstaltung findet vom 19.3. – 21.3.2015 am Goethe-Institut Kroatien in Zagreb statt.
Hier gibt es weitere Hinweise und Informationen zur Anmeldung: Link
Als Referenten nehmen teil:
Prof. Dr. Jörg Roche, Ludwig-Maximilians-Universität München
Dr. Axel Krommer, Universität Erlangen-Nürnberg
Mag. Dr. Thomas Strasser, Pädagogische Hochschule Wien
Doc. Dr.sc. Damir Velički, Lehrerfakultät in Zagreb
Ralf Klötzke, Goethe-Institut Kroatien
Prof. Dr. sc. Milan Matijević, Lehrerfakultät in Zagreb
Die Goethe-Institute im Baltikum und Polen haben ein gemeinsames Web-Projekt entwickelt, das über die Comicszenen in Deutschland, Polen und den baltischen Ländern informiert. Interessant für Deutschlerner sind besonders die didaktischen Materialien zu drei ausgewählten Graphic Novels:
Zwei Jahre sind schon wieder vergangen, nach dem die letzte KIM-Studie veröffentlicht wurde. Jetzt liegt die aktuelle zum Download vor. Ich bin gespannt, was sich verändert hat. Auf den ersten Blick nicht viel.
Schon jetzt kann man sagen, dass „die Verbreitung von Tablet-PCs in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen ist“, auch wenn dies „nur für eine Minderheit der deutschen Kinder eine Option (ist): Ein Tablet-PC ist in 19 Prozent der Haushalte mit Kindern zwischen sechs und 13 Jahren vorhanden.“ (Quelle)
Die Internetnutzung der Jugendlichen hat sich kaum erhöht (63 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen). Das Fernsehen bleibt für diese Altersgruppe das wichtigst Medium. „79 Prozent der Kinder schauen täglich fern, das Internet nutzt nur jeder Vierte jeden oder fast jeden Tag.“
Auf PASCH-Global, der internationalen Online-Schülerzeitung der PASCH-Initiative bin ich auf zwei Video-Tutorials von Schülern für Schüler gestoßen. Themen sind „Wie beschreibt man eine Grafik? (B1+) und – Bildbeschreibung (B1). Ich finde sie sehr professionell gemacht. Die Sprecher sind augenscheinlich Muttersprachler, Schüler der spanischen Schule IES Poeta García Gutierrez (Schulporträt auf PASCH-net).
Ein gutes Beispiel für digitale Anwendung der Methode Lernen durch Lehren und für die Wiederholung der beschriebenen Fertigkeiten. Natürlich wäre es besser, die Präsentation noch durch Arbeitsblätter und Übungen zu ergänzen.
Gesucht werden digitale Projekte, die • den Sprachunterricht fördern, aufgaben- und handlungsorientiert sind und Ihre Lernenden zum Deutschlernen motivieren; • technisch innovativ, benutzerfreundlich gestaltet und interaktiv sind.
Die 10 besten Projekte werden von einer Fachjury ausgewählt und auf der Homepage des Goethe-Instituts Kroatien vorgestellt. Die Autoren dieser Projekte werden im Oktober 2014 zur Preisverleihung (Urkunde und Medienpaket) und Präsentationen der Projekte mit anschließendem Fortbildungsseminar nach Zagreb eingeladen.
Den Film musste ich einfach posten. Er eignet sich ausgezeichnet als Impuls für eine Diskussion zum leidigen Thema Vor- und Nachteile unserer Handy-Kultur. Daneben bietet er einen motivierenden Stoff zum Nacherzählen. Hier sollte man Screenshots erstellen um den Wortschatz darauf zu erläutern.
Auch hat der „Stummfilm“ das Potenzial, eine kleine Bildergeschichte mit Sprechblasen daraus zu machen. Auch hier geht man so vor: Screenshots von ausgewählten Szenen, einfügen zum Beispiel in Word und Sprechblasen aus selbigen Programm an die gewünschten Stellen platzieren. Je nach didaktischem Wunsch können die Sprechblasen leer bleiben, mit Text oder Lückentext gefüllt werden oder man überlässt die ganze Arbeit gleich den Lernenden, die bestimmt ein ansprechendes Produkt daraus erstellen können.
Und hier der Film (2:11):
Nun ist es soweit, Kroatien wird am 1. Juli zur Europäischen Union gehören. In diesem Zusammenhang möchte ich ein Podcast-Projekt vorstellen, bei dem sich 8 kroatische PASCH-Schulen mit diesem Thema beschäftigt haben. Die Ergebnisse des Projekts „Radio für Europa“ findet man auf der weltweiten Schülerzeitung PASCH-Global.
Ausgangspunkt des Projekts war ein Workshop am Goethe-Institut in Zagreb. Geleitet wurde dieser von Werner Nowitzki, dem Edutainment Producer von Musicisthelanguage Ltd..
Werner Nowitzki, Edutainment Producer von Musicisthelanguage Ltd
Je zwei Schüler aus den jeweiligen Schulen nahmen daran teil und erlernten, wie man Radiosendungen plant und technisch umsetzt. Relativ schnell arbeiteten sich die Schüler in die Finessen der Software Audacity ein. Dabei erstellten sie zuerst ein Audiologo.
Als Hardware benutzten wir Laptops mit USB-Headsets. Die Qualität konnte sich hören lassen. Probleme gab es bei der Übersteuerung der Aufnahme, aber auch das wurde nach längerem Probieren gemeistert. Für Straßeninterviews hatten wir spezielle Aufnahmegeräte zur Verfügung (Zoom H-4N). Auch mit diesen waren wir sehr zufrieden.
Nach der inhaltlichen Planung zu unterschiedlichen Schwerpunkten des EU-Beitritts Kroatiens entstanden dann kleinere Beiträge, die zu einer längeren Sendung zusammengefasst wurden.
Als „Hausaufgabe“ erstellten die Schüler an ihren Schulen gemeinsam mit ihren Klassen längere Podcastsendungen, die dann auf PASCH-Global eingestellt wurden. Dieses Projekt soll nun zu anderen Themen fortgeführt werden. Vielleicht gelingt es auch, weitere kroatische Schulen zu gewinnen, die sich daran beteiligen wollen.
Ein besonderer Höhepunkt unseres Workshops war der Besuch bei „echten“ Radiomachern. Beim kroatischen HRT konnten die Schüler live erleben, wie Radio von Profis gestaltet wird. Bekannte Stimmen, wie der Radiosprecher von HRT, bekamen „ein Gesicht“ und in einem Profi-Studio erstellten die Schüler gemeinsam mit einer Produzentin einen eigenen Jingle, der dann in den ersten Podcast eingebunden wurde.
Dass die Profis mit ähnlichen Methoden arbeiten und das Mix-Programm im Tonstudio im Prinzip nicht von Audacity unterschied, war eine ungeplante Einsicht, die die Schüler mit nach Hause nehmen konnten. 😉
Nach dem großen Erfolg der Kurzfilmsammlung „Kurz und gut macht Schule“ bietet das Goethe-Institut eine Fortsetzung. Diesmal sind es Kurzanimationsfilme, die auf einer DVD veröffentlicht werden. In den Bibliotheken des Instituts sollen diese ab Februar 2013 zur Ausleihe zur Verfügung stehen. Interessant ist das Prozedere, wie die Filme ausgewählt wurden: „Die endgültige Auswahl der Filme traf eine Jury aus Schülern und Collegestudenten.“
Diesmal finden sich 11 Kurzanimationsfilme auf der DVD, die zum größten Teil zwischen 2005 und 2011 entstanden sind. Ergänzt werden die einzelnen Filme durch didaktische Materialien, die sich auf der Projekt-Website befinden.
Ich bin gespannt, wie die Resonanz unter den DaF-Lehrenden sein wird. Einige Filme, wie zum Beispiel „Balance“ hatte ich schon früher für den Unterricht in Betracht gezogen, aber dann wieder verworfen. Um so mehr freue ich mich auf die Ideen und Anregungen, die auf der Seite zu finden sind bzw. die daraus entstehen werden.
Teilweise findet man einige Animationsfilme der DVD seit längerer Zeit auf Youtube. Diese sind manchmal von schlechter Qualität und auch ist es nicht sicher, wie lange diese verfügbar bleiben.
Man erfährt von der Menschheitsgeschichte aus der Sicht sprechender Steine.
Hier fand ich interessant, dass zwei unterschiedliche Didaktisierungen entstanden sind: Alternative 1 wurde in Bangalore/Südindien mit indischen Kursteilnehmern entwickelt. Alternative 2 wurde in San Francisco mit amerikanischen Kursteilnehmern entwickelt. Begründet wurde dies mit dem Verweis aus „unterschiedliche, kulturell verschieden geprägte Herangehensweisen“
Diese Herangehensweise finde ich sehr sinnvoll und es wäre zu wünschen, dass es bald eine Möglichkeit gibt, interkulturell unterschiedliche Filmdidaktisierungen auf einer gemeinsamen Seite zu veröffentlichen.
Gerade recherchiere ich für die Vorbereitung einer Lehrerfortbildung zum Thema Internetrecherche im DaF-Unterricht. Dabei ist mir wieder der Beitrag von Andreas Kotz aus der Zeitschrift Fremdsprache Deutsch aufgefallen. Leider hatte ich ihn schon seit längerer Zeit vergessen. Er beschreibt Kriterien für Internet-Recherchen, die Verbindung zwischen Lehrwerk und einer Internet-Recherche sowie die Ausarbeitung des Unterrichtsentwurfs. Die Zusammenstellung ist auch nach sechs Jahren immer noch aktuell und lesenswert. Damit ich den Text nicht wieder verliere 😉 und für alle, die sich dafür interessieren, hier der Link:
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